Nazis gegen "rechts"! - Interessante Parallelen

Schon die Nazis kämpften gegen „Hass und Hetze“. Hitlers Kampf gegen „rechts“

Von Boris Reitschuster (leicht gekürzt aus Reitschuster.de)

 

Die rot-grün-woke Pseudo-Elite hyperventiliert: Hitler ein Sozialist? Denn die Nachricht, um die es hier geht, haut einen um. Und das, obwohl sie schon viele Jahrzehnte alt ist. Schon die Nationalsozialisten unterstellten ihren Kritikern „Hass und Hetze“ – und es gab schon bei ihnen einen „Kampf gegen rechts“. Nein, das ist kein schlechter Scherz. Es sind historische Fakten, die der Rechtsanwalt und Steuerberater Ansgar Neuhof ausgegraben und sehr ausführlich mit sehr vielen Hintergründen veröffentlicht hat. Dass der Begriff „Hetze“ schon in der DDR allgegenwärtig war und verwendet wurde, um politische Gegner zu diffamieren, war bekannt. So gab es dort etwa den Straftatbestand der „staatsfeindlichen Hetze“. Auch dass diese Art, den Begriff „Hetze“ politisch zu instrumentalisieren, auf die Nationalsozialisten zurückgeht.

 

Neu war, dass die Nazis teilweise genau die gleichen Formulierungen verwendeten, wie Rot-Grün und deren Büchsenspanner in den Medien. So titelte die Zeitung „Der Gemeinnützige“ am 28.12.1939 auf Seite 3: „Deutscher Geist gegen Haß und Hetze“. Im Artikel steht dann: „Schmähungen, Haß und Hetze – das sind die Kennzeichen der politischen Weihnachtsansprachen, die in den Ländern der Westmächte gehalten worden sind. Wie ganz anders klingen dagegen die Weihnachtsbotschaften in Deutschland.“

 

"Die Welt hasst uns ..."  Doch es kommt noch dicker. Den Grund für Hass und Hetze gegen sich sahen die Nationalsozialisten in ihrem Sozialismus, wie Neuhof ausführt: Reichsredner Schreiber erklärte dies laut Sächsischer Elbzeitung vom 12.06.1940 (Seite 5) wie folgt: „Die Welt haßt uns, weil der Führer Sozialist ist. Er zertrümmert Truste und Monopole, er revolutioniert die Weltwirtschaft und entthront die Allmacht des Goldes.“ Doch die Nationalsozialisten – die heute gerne als „Nazis“ abgekürzt werden, um von ihren sozialistischen Seiten abzulenken, sahen sich Hass und Hetze nicht nur von außen ausgesetzt, sondern auch von ihrem innenpolitischen Gegner, so Neuhof. In einer Eloge zum 40. Geburtstag von Reichspropagandaminister Goebbels schrieb das Rheinische Volksblatt am 29.10.1937 auf der Titelseite: „Im Jahre 1925 übernimmt er zugleich die Geschäftsstelle der Partei. Täglich und stündlich kämpft er für seine Weltanschauung, gegen Haß und Hetze, und immer klarer entwickelt sich in diesen Kämpfen der Mann Dr. Joseph Goebbels und seine Rede.“

 

Nach der Machtübernahme war in der Zeitung „Hakenkreuzbanner“ am 05.03.1934 auf Seite 1 zu lesen: „Die Feinde des deutschen Volkes prophezeiten der NSDAP, daß sie nicht imstande sein werde, die gewaltige Aufbauarbeit, die ihrer harrte, zu leisten; mit Haß und Hohn überschütteten die neue Staatsführung jene Elemente, die das Reich beherrscht und über 14 Jahre irregleitet und ausgebeutet hatten ... Haß und Hetze aber prallten an dem Führer der Idee und der Leistung wirkungslos ab.“  Einige Zeit später beschäftigte sich das Hakenkreuzbanner in der Ausgabe vom 03.11.1935 auf Seite 2 mit den ‚Elementen‘, die – so würde man es wohl heute sagen – den Staat delegitimierten, und konstatierte“, schreibt Neuhof weiter, und zitiert: „Heute stellen wir fest: Wer unsere Beamten angreift, der greift den Staat an.  ... Wer gegen sie hetzt, hetzt gegen das Reich. Da, wo die Grenzen von Herkommen, Stand, Beruf zur großen Gemeinschaft zusammengeschlossen sind, haben Haß und Hetze zu schweigen.“

 

"Miesmacher und Nörgler"  Doch es kommt noch dicker. „‚Der Feind steht rechts‘ Der Ruf der Hitlerjugend“, so titelte die Deutsche Reichs-Zeitung am 15.06.1934 laut Neuhof. Das Nazi-Blatt zitierte aus einem Bericht des Deutschen Nachrichtenbüros: „Wenn man früher gesagt habe, der Feind steht links, so rufe heute die Deutsche Jugend ins Volk hinein, der Feind steht rechts. Jener Teil von Reaktionären sei noch heute sehr groß, der all die Miesmacher und Nörgler umfasse, die aus dem Kreise des deutschen Bürgertums kommen.“ Das Wort Querdenker war wohl noch nicht in Mode gekommen, merkt Neuhof süffisant an. Weiter führt er aus: „Es handelte sich dabei nicht um eine einmalige Aussage, sondern – in den Worten der deutschsprachigen Auslandspresse – um einen ‚Hetzkampf der Hitlerjugend‘, der auch mittels dieser Parole geführt wurde.“

 

Das „Pariser Tageblatt“, eine Emigranten-Zeitung und laut Wikipedia wichtigstes Sprachrohr deutschsprachiger Autoren im Ausland, kommentierte am 17.06.1934 eine Rede des Vizekanzlers von Papen (die es „die erste Oppositionskundgebung eines Kabinettmitglieds der Hitlerregierung“ nannte) laut Neuhof wie folgt: „Herr von Papen hat gegen die Unterdrückung des Christentums gesprochen und davor gewarnt, den Kampf gegen die Miesmacher zu übersteigern, indem man gegen Leute vorgeht, die nichts weiter seien als ‚verzweifelte Patrioten‘. Das war die Antwort auf den Hetzkampf der Hitlerjugend mit der Parole: ‚Der Feind steht rechts‘.“

 

Nazi-Propagandasprache.  Dabei begann der Kampf der Nationalsozialisten gegen rechts nicht erst nach der Machtübernahme 1933, wie Neuhof ausführt: „Schon vorher führten sie diesen Kampf.“ Das Sauerländische Volksblatt titelte am 12.10.1932 auf Seite 1: „Hitlers Unterführer schreiben: ‚Der Feind steht rechts‘“. Im Artikel wird der Ortsgruppenleiter von Jessen wie folgt zitiert: „Der Feind steht rechts, unsere Fahne ist rot und wir sind Sozialisten.“ Das Fazit von Neuhof: „Wer also heute die Parole „Der Feind steht rechts“ verwendet, bedient sich nationalsozialistischer Propagandasprache und – gemessen an den Kriterien, die kenntnisarme Juristen bei der Parole „Alles für Deutschland“ zugrunde gelegt haben, wird man wohl sagen dürfen: – einer strafbewehrten Parole einer verfassungsfeindlichen Organisation.“

 

Selbstverständlich war die Parole „Der Feind steht rechts“ keine Erfindung und kein Alleinstellungs-merkmal der Nationalsozialisten, wie der Autor ausführt: „Sie gab es schon in der Kaiserzeit und natürlich auch in der Weimarer Republik. Sie wurde auch von Sozialdemokraten, Zentrumspolitikern und Liberalen verwendet, auch gegen die Nationalsozialisten. Das war bei der Parole „Alles für Deutschland“ aber ganz genau so“.

 

Gleiche Denkweise.  Im Unterschied zur Parole „Alles für Deutschland“ ist die Parole „Der Feind steht rechts“ in den Augen von Neuhof eine Losung, „die den politischen Gegner zum zu bekämpfenden Feind erklärt, die explizit gegen andere Menschen gerichtet ist, also menschenfeindlich ist“. Man könnte auch das Modewort „gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit“ verwenden, so Neuhof: „Wer die Parole im politischen Kampf gegen angebliche ‚Nazis‘ benutzt, muss wissen, dass er sich zumindest propagandistisch selbst als Wiedergänger der ‚Nazis‘ betätigt. Und das gilt natürlich auch für den, der die ‚Nazi‘-Parole in seiner abgeschwächten, mittlerweile institutionalisierten Form ‚(Kampf) gegen rechts’ benutzt. Die dahinterstehende Denkweise ist die gleiche.“ Wetten, dass sich anders als im Fall von Björn Höcke, der für die Worte „Alles für Deutschland“ verurteilt wurde, kein Staatsanwalt finden wird und kein Richter, der gegen diejenigen Politiker und Journalisten vorgeht, die zum „Kampf gegen rechts“ aufrufen oder „Der Feind steht rechts“ sagen?

 

Die linken Elemente des Nationalsozialismus sind bis heute eines der großen Tabu-Themen im rot-grünen Deutschland. Während etwa für meine Großmutter noch ganz klar war, dass Hitler und seine Komplizen „Linke“ waren, ist so eine Aussage heute Ketzerei. Wer sie dennoch äußerte, wie die Historiker Arnulf Baring oder Joachim C. Fest musste mit massiven Anfeindungen rechnen. Dass die Abkürzung NSDAP in der Regeln heute nicht mehr gebraucht und durch „Nazis“ ersetzt wird, liegt wohl daran, dass man die Leute nicht mit der Nase darauf stoßen will, dass Hitlers Partei sich als nationale, sozialistische Arbeiterpartei sah. Und etwa Goebbels 1942 ausführte: „Der Idee der NSDAP entsprechend sind wir die deutsche Linke… Nichts ist uns verhasster, als der rechtsstehende nationale Bürgerblock.“  Wehe, man erinnert heute an solche Aussagen!